SPD Bad Cannstatt: 12 Argumente für den Bau des Rosensteintunnels

Veröffentlicht am 07.05.2010 in Kommunalpolitik

SPD-Kommunalpolitiker legen Argumentationspapier vor

„12 Argumente für den Bau des Rosensteintunnels“ ist ein Papier überschrieben, dass SPD-Gemeinderätin Marita Gröger, der Sprecher der Bezirksbeiratsfraktion Stefan Conzelmann und SPD-Ortsvereinsvorsitzender Jörn Kramer-Matthiß gemeinsam erarbeitet und vorgestellt haben. „Der Bau des Rosensteintunnels ist für viele Menschen, die in Bad Cannstatt leben, notwendig, um sie vor Lärm und Gestank zu schützen, er ist verkehrlich absolut geboten und er ist nach unserer Überzeugung ökologisch vertretbar“, fasst Stefan Conzelmann die Argumente zusammen. Er hoffe, dass der Bau des Tunnels bald in Angriff genommen werden könne. Für Gespräche mit interessierten Gruppen, betonte er, stünden die Cannstatter Kommunalpolitiker gerne zur Verfügung.

12 Argumente für den Bau des Rosensteintunnels
von Marita Gröger, Stefan Conzelmann und Jörn Kramer-Matthiß

1. Die B10 hat eine wichtige Funktion als regionale und kommunale
Verkehrsachse. Sie erschließt mehrere Gewerbegebiete. Eine ausreichende
Leistungsfähigkeit der B10 ist ein wichtiger Standortfaktor für die
Unternehmen im Einzugsbereich und trägt damit zur Sicherung von
Arbeitsplätzen bei. Die Nutzung als Durchfahrstrecke ist sehr gering (5,6%
der KFZ zwischen Zuffenhausen und Hedelfingen).

2. Die B10 ist heute im Bereich Bad Cannstatt regelmäßig (d.h. täglich)
überlastet und führt zu unerwünschten Ausweichverkehren in den
Stadtbezirken Zuffenhausen, Rot, Bad Cannstatt und Stuttgart-Ost.

3. Die B10 ist entsprechend ihrer Funktion weitgehend ausgebaut, hat aber nicht den Charakter einer Stadtautobahn: Auch nach dem Bau des
Rosensteintunnels gibt es in beiden Richtungen jeweils vier Ampel-
Kreuzungen, zwischen Zuffenhausen und Stuttgart-Ost gilt Tempo 50. Die
B10 ist damit keine ausreichende oder gar attraktive „Fernverkehrs-
Alternative“. Sie wird nach dem Ausbau eine gewisse Verkehrszunahme
erfahren: Diese ergibt sich aber aus der möglichen Entlastung
schützenswerter Bereiche und ist somit durchaus erwünscht. Ziel ist es, den Verkehr auf den Bundesstraßen zu bündeln und das nachgeordnete
Straßennetz zu entlasten.

4. Als Grundlage für die Dimensionierung der Verkehrsbauwerke werden
Verkehrsprognosen zu Grunde gelegt. Dies vor allem auch, um z.B.
ausreichend auf die Lärmwirkungen reagieren zu können oder die
Tunnellüftung richtig zu dimensionieren. Es stimmt nicht, dass diese
Prognoseverkehrsmengen mit dem Bau des Tunnels „plötzlich“ vorhanden
sind, dies ist eine Frage der tatsächlichen Verkehrsentwicklung.

5. Im Zusammenhang mit dem Rosensteintunnel sollen begleitende
Maßnahmen realisiert werden, die eine Bündelung des Verkehrs auf der B10
und damit die Entlastung der Stadtbezirke sicherstellen. Diese
Begleitmaßnahmen werden im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens
vorgelegt.

6. Ohne den Rosensteintunnel wird es keine Entlastung der Stadtbezirke
geben. Denn im heutigen Zustand sind entlastende Maßnahmen nicht
möglich (keine Verlagerungskapazitäten). Damit würde die heutige
Situation fixiert: Tägliche Staus auf der B10, Schleichverkehre in
Zuffenhausen, Rot, Bad Cannstatt und Stuttgart-Ost mit den
2 entsprechenden Lärm- und Schadstoffbelastungen an Straßen in
Stadtquartieren, in denen gewohnt, eingekauft oder gespielt wird.

7. Ohne den Rosensteintunnel gibt es keine Aufwertung stadtweit
bedeutender Bereiche: Des Wilhelmaumfelds, der Neckartalstraße und des
Neckarufers. Die Pragstraße kann dann nicht zurück gebaut werden. Die
Haltestelle der Wilhelma kann nicht vor den Eingang verlegt werden.

8. Ein Fahrgastentzug des ÖPNV durch den Rosensteintunnel als Einzelprojekt ist äußerst unwahrscheinlich. Dies würde entsprechende (konkurrierende) Netzstrukturen voraussetzen. Eine ausgebaute B10 wird dem ÖPNV nicht schaden.

9. Auf den Bundestrassen wurde und wird mit der Lärm- und
Schadstoffbelastung umgegangen. In Zuffenhausen wurde im Zuge der
B10/27 ein Lärm mindernder Asphalt eingebaut – dies wird in Stuttgart-Ost
mit dem Bau der B10/14 ebenfalls erfolgen (sonst ist die Realisierung dieser Lärmschutzmaßnahme nicht absehbar). In Zuffenhausen wird die
vorhandene Lärmschutzwand um 2m erhöht. Weitere Maßnahmen auf den
Bundesstraßen werden mit der notwendigen Reduzierung der
Schadstoffbelastung erforderlich (z.B. Geschwindigkeitsbegrenzungen).

10. Es gibt keine Alternativen zum Rosensteintunnel, mit denen eine
vergleichbare Entlastung für die Stadtbezirke und die Wilhelma erreicht
werden könnte. Dazu müssten die Verkehrsmengen gegenüber heute
drastisch zurückgehen. Dies ist nicht ansatzweise erkennbar. Es gibt zwar in
den letzten Jahren eine stagnierende Verkehrsentwicklung, allerdings auf
nach wie vor hohem Niveau.

11. Die Eingriffe durch den Bau des Rosensteintunnels sind sehr gering, da der Tunnel nach sehr kurzen offenen Strecken bergmännisch gebaut wird. Die durch den Rosensteintunnel mögliche Flächenentsiegelung ist umfangreich:
An der Pragstraße und der Neckartalstraße entfällt jeweils eine Fahrbahn.
Dort können zahlreiche Baumstandorte realisiert werden. Auch die
Fahrbahn zwischen der Wilhelma-Zufahrt und der König-Karls-Brücke kann
zu Gunsten von Grün reduziert werden.

12. Durch den Bau des Rosensteintunnels wird eine massive Entlastung der
Kreuzung Rosensteinbrücke-Nord („Wilhelma-Kreuzung“) erreicht. Dort
verkehren zwei Stadtbahnlinien (U13 + U14) und drei Buslinien (52,55 + 56), die durch die Reduzierung des KFZ-Verkehrs künftig deutlich geringere
Wartezeiten haben werden. Somit entstehen auch für den ÖPNV Vorteile.

(5. Mai 2010)

 

Aktuelle Termine

Alle Termine öffnen.

OV Bad Cannstatt: BBR-Sitzung
24.04.2024, 18:00 Uhr - 21:00 Uhr
Ort:Verwaltungsgebäude, Bad Cannstatt Marktplatz 10, 70372 Stuttgart


Maiempfang der Bad Cannstatter SPD
07.05.2024, 18:30 Uhr - 21:00 Uhr
Ort:Großen Saal 2. OG des Bezirksrathauses

Details werden noch bekannt gegeben!

OV Bad Cannstatt: BBR-Sitzung
08.05.2024, 18:00 Uhr - 21:00 Uhr
Ort:Verwaltungsgebäude, Bad Cannstatt Marktplatz 10, 70372 Stuttgart


Alle Termine

Jetzt Mitglied werden!

Mitglied werden

SPD News

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

16.04.2024 15:10 Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland
“Wir werden nicht das Streichkonzert im sozialen Bereich machen. Ganz im Gegenteil” In der aktuellen Folge des Podcasts „Lage der Fraktion“ ist Bernd Westphal zu Gast, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Er erklärt, warum die wirtschaftliche Lage besser ist, als viele sagen; dass die Kritik der Wirtschaftsverbände an der Bundesregierung unangemessen ist, und, wieso die… Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland weiterlesen

15.04.2024 15:11 Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz
Einigung beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket Die Regierungsfraktionen haben sich in den parlamentarischen Beratungen beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket geeinigt. Matthias Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: „Endlich der Durchbruch: Wir integrieren europäische Regelungen in das Klimaschutzgesetz und stellen damit mehr Verbindlichkeit her. Selbstverständlich gelten die CO2-Minderungsziele des gültigen Gesetzes gleichzeitig weiter. Durch die Novelle darf kein Gramm… Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz weiterlesen

Ein Service von websozis.info